Es ist uns persönlich noch in guter Erinnerung wie wir als Kinder mit unseren Eltern einen Ausflug an die tschechische Grenze machten und unsere Eltern erklärten, dass hier die Welt quasi zu Ende sei. Sie erzählten auch, dass unsere Großeltern in Tschechien aufwuchsen und wie diese Ihre Heimat nach dem 2. Weltkrieg verlassen mussten. So kannten wir also unser Nachbarland nur aus Erzählungen.
Während der Zeit des „Kalten Krieges“ war die Grenze nahezu unüberwindbar. Nur mit Einreisevisum und unter strengen Kontrollen konnte man damals die Grenze überschreiten. Wer nicht unbedingt musste, vermied es tunlichst in den damaligen „Ostblock“ zu reisen.
So gut wie Übernacht fiel dann vor 25 Jahren der „Eiserne Vorhang“. Plötzlich hieß es, man könne die tschechische Grenze in Bärnau überschreiten. Fast einer Völkerwanderung gleich überquerten dann Deutsche und Tschechen zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Grenze. Damals klang die tschechische Sprache noch ganz ungewohnt in unseren Ohren. Doch sehr schnell wurde es zur Normalität und es entstanden Verbindungen auf allen Ebenen zu unseren tschechischen Nachbarn.
Eine dieser vielfältigen Verbindungen wurde mit dem Geschichtspark Bärnau – Tachov zur Realität. Anlässlich des Falls des „Eisernen Vorhangs“ vor 25 Jahren feiert der Verein Via Carolina e. V. mit Unterstützung der Stadt Bärnau das Deutsch-Tschechische Freundschaftsfest.
Kulinarische Spezialitäten, Musikkanten aus beiden Ländern und ein umfangreiches Programm erwartet die Gäste der Veranstaltung. Ein Höhepunkt werden dabei sicherlich auch die internationalen Meisterschaften im Strohballenrollen sein.